Weiblichkeit im Alltag

wegbegleiter

Die ersten Schritte auf dem Weg zu Eurem individuellen Anker namens „Weiblichkeit“ passieren in der Auseinandersetzung damit, was Ihr ganz persönlich als weiblich definiert und empfindet – bei Euch selbst und bei anderen. In den vergangenen Wochen gab es deshalb Einführungen in die Arbeit mit inneren Bildern, Sinneseindrücken und Stereotypen, um die eigenen, vielleicht noch nicht bewussten Ansichten von Weiblichkeit kennen zu lernen. Allein dieser aktive Alltagsfokus, wie ich ihn in den einzelnen Herangehensweisen versucht habe zu beschreiben, ist oft ausreichend, um die eigene Weiblichkeit (besser) wahrnehmen zu können.

 

Mit dem heutigen Beitrag möchte ich unsere „first steps“ fürs erste abschließen, indem wir die Erkenntnisse aus den letzten Wochen auf uns selbst umwälzen. Lest Euch dazu die Notizen – sofern Ihr welche gemacht habt – in Ruhe durch und lasst alle Sätze, Wörter und Bilder auf Euch wirken.

 

Hinter allen von Euch als positiv empfundenen Bildern, Eindrücken und Stereotypen stecken meist übrigens bestimmte Eigenschaften, die Ihr in Eure Definition von Weiblichkeit aufnehmen könnt, wenn Ihr gerne ins Detail geht. Nehmen wir ein letztes Mal Eure backende Freundin als Beispiel. Versucht hinter das Bild zu blicken und fragt Euch, welche Eigenschaften und Merkmale ausschlaggebend sind, damit Ihr es als „weiblich“ beschreibt. Das könnten Ihre Bewegungen sein, die etwas Tanzendes, Fließendes oder Anmutiges haben. Oder das Backen an sich macht das Bild so weiblich, dann hat Weiblichkeit für Euch vielleicht etwas mit Versorgen, Fürsorglichkeit, Schaffen, Kreativität oder Ähnlichem zu tun. Sind es die Blumenhandschuhe? Dann vielleicht Liebe zum Detail, Naturverbundenheit, Zartheit, … . Dem Entdeckergeist sind keine Grenzen gesetzt. Das Ganze hört sich jetzt zugegebenermaßen schon etwas unromantisch an – wieso denn Bilder zerpflücken? Gar nicht notwendig, wenn Euch die Bilder allein genügen, diese Vorgehensweise kann man wählen, muss man aber nicht. (So, wie man auch sonst nichts MUSS, aber das ist eine andere Geschichte ;-)).

 

Herantasten an Eure Definition von Weiblichkeit

In der Folge findet Ihr wieder einen Auszug aus meinem Fragenpool, wie ich ihn vor allem in meinen Einzelterminen verwende. Bitte geht dabei folgendermaßen vor:

Schnappt Euch die erste Frage, notiert sie auf einem extra Zettel oder einer eigenen Notizblock-Seite, verseht das Ganze mit dem aktuellen Datum und schreibt gleich nach dem Lesen der Fragen – ohne groß nachzudenken – alles auf, was Euch dazu einfällt. Dasselbe macht Ihr mit der zweiten Frage (extra Zettel/Seite, Datum) usw. Es kann durchaus sein, dass Ihr nach zwei oder drei Fragen schon genug habt. Dann lasst es auch einfach gut sein und macht wieder weiter, wenn Ihr Lust darauf verspürt. Lasst Fragen aus, die Euch nicht zusagen. Wenn Ihr alle Fragestellungen durchhabt, die Ihr herausgepickt habt, legt den Zettelstapel bzw. das Notizbuch zur Seite. Die erarbeiten Inhalte bilden zusammen mit den Notizen aus den vorangegangenen Übungen die Basis für die Beschäftigung mit (Eurer) Weiblichkeit.

 

Sofern Ihr beim Bearbeiten richtig spontane Antworten wollt, überspringt am besten die nachfolgende Aufzählung und lest erst nach dem Fragenblock weiter. Auf die Frageliste greift Ihr erst zurück, wenn Ihr mit dem Bearbeiten beginnen wollt.

 

– Welche Beschreibungen/Begriffe/Bilder, die ich mit Weiblichkeit verbinde, treffen auch auf mich zu? Was davon löst bei mir positive Gefühle aus? Was löst eher negative Gefühle aus?

– Gibt es schon eine erste Definition von „meiner Weiblichkeit“?

– Wie definiere ich meine Weiblichkeit, dass ich mich (durch diese und/oder mit dieser) wohler/besser/erfüllter fühle?

– Wie zeige ich meine Weiblichkeit gerade?

– Halte ich Teile meiner Weiblichkeit gerade zurück? Wenn ja, was, wo und weshalb? Und wie würde ich sie gerne zeigen, wenn ich mich trauen würde? Was brauche ich, damit ich es auch tue? Und will ich das überhaupt?

– Lebe ich meine Weiblichkeit in meiner Partnerschaft anders aus als im Beruf? Welche Faktoren sind im jeweiligen Bereich anders?

– Gibt es Momente, in denen ich mich besonders weiblich fühle und, wenn es mehrere Situationen sind, gibt es dabei Überschneidungspunkte?

– Gibt es Personen, in deren Gegenwart ich mich besonders weiblich fühle?

– Gibt es Rollen, in denen ich mich besonders weiblich fühle? Was könnten mögliche Gründe dafür sein?

– Welche Rollen will ich mit mehr Weiblichkeit füllen? Habe ich schon Ideen, wie mir das gelingen kann?

– Was will ich Neues in mein Ausleben von Weiblichkeit aufnehmen?

 

(Falls Ihr die Fragen jetzt doch überflogen habt, um einen ersten Einblick zu bekommen: willkommen im Club. Ich kann bei solchen Vorgaben auch kaum widerstehen. 😉 )

 

Wie immer gilt: die beschriebene Übungsanleitung ist nur ein Einstieg. Die meisten Aha-Erlebnisse gibt es im Dialog oder in der Gruppe, weil die Auseinandersetzung mit einem Thema in solchen Settings mehrdimensionaler wird.

 

Die in den letzten Wochen entstandene Sammlung an Bildern, Eindrücken, Begriffen bilden – wie bereits erwähnt – die Basis für die weitere Beschäftigung mit (Eurer) Weiblichkeit. Es kann durchaus sein, dass Ihr jetzt mal eine Pause braucht, um alle Eindrücke und Erkenntnisse wirken zu lassen. Dann nehmt Euch eine solche und steigt wieder ein, wenn es für Euch passt. Oder aber Ihr habt jetzt erst recht Lust auf mehr? Dann wisst ja, wie Ihr mich erreichen könnt, oder nicht? 😉 Ich würde mich freuen, Euch ein Stückchen begleiten zu können.

 

Sind sonstige Fragen aufgetaucht? Gibt es Wünsche und/oder Anregungen? Bitte lasst es mich, gerne per PM, wissen – ich würde mich riesig über Rückmeldungen freuen!

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

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