Erholungsräume können wir sowohl im Außen als auch im Innen schaffen.
Rituale und Routinen
Eine Möglichkeit, Raum für sich zu schaffen, ist das Ein- und Ausführen stimmiger Routinen und Rituale. Wir brauchen einige Wochen konsequentes Umsetzen, um neue Gewohnheiten anzutrainieren. Nach einiger Zeit haben sie einen so festen Platz in unserem Alltag, dass wir sie mit geringem Aufwand ausführen können und sie einen selbstverständlichen Platz im Tagesgeschehen haben. Sehr beliebt sind Morgen- und Abendroutinen, da sowohl das Aufwachen als auch das Zubettgehen fixe Anker darstellen. Egal ob es sich um das Ausführen einer kurzen Meditation, Atem- oder Achtsamkeitsübung handelt, um das Niederschreiben von Gedanken oder Dingen, für die man dankbar ist, das kurze Planen oder Revue passieren lassen des Tages, das Lesen kleiner Abschnitte eines Buches. Jedes Ritual, das den Tag gut beginnen lässt oder abschließt, kann als stimmige Gewohnheit eingeführt werden.
Manchmal schleichen sich Gewohnheiten ein, die im Laufe der Zeit ihren Zweck verloren haben und der Erholung und dem eigenen Wohlbefinden im Wege sind. Ein paar Ideen, wie Ihr diese aufspüren und verändern könnt, habe ich vor einiger Zeit in einem Artikel beschrieben. Wenn wir es schaffen, unseren Alltag von davon zu befreien, haben wir wieder mehr Ressourcen für Aktivitäten und „Passivitäten“, die wirklich zu uns passen.
Kopf ausmisten
Eine weitere Möglichkeit, nicht nur den Alltag, sondern auch den Kopf freier zu bekommen, ist das Ausmisten und Sortieren alltäglicher, wiederkehrender oder bedrückender Gedanken. Insbesondere wenn uns Ängste, Sorgen oder ein Übermaß an Ideen und Vorhaben beschäftigen, hilft dieses Tool. Die Idee dahinter ist, alle herumschwirrenden Gedanken und Vorhaben zu Papier zu bringen und sie selbstdefinierten Kategorien zuzuordnen, z.B. berufliche Herausforderungen, Familie, Finanzielles, Ideen und Konzepte, Gesundheit, Beziehung, Frau-Sein usw. Einmal niedergeschriebene Gedanken beanspruchen weniger Raum in unserem Kopf, da sie vom Status „offen“ in den Status „in Bearbeitung“ übergeführt werden. Durch diese Vorgehensweise bekommen wir mit der Zeit ein gutes Gespür dafür,
- welche Kategorien uns aktuell am meisten beschäftigen,
- welche Gedanken nicht wichtig sind, weil sie mit der Zeit auch unbearbeitet ihren Aufforderungscharakter verlieren
- welche Gedanken immer wieder aufkommen und uns nicht loslassen
- usw.
Diese „Entrümpelung“ der Gedanken kann als Morgen- oder Abendroutine, als Wochenstart oder -abschluss oder als Gewohnheit eingeführt werden, sobald man den Eindruck hat, dass der Kopf überquillt.
Erholungsraum und Weiblichkeit
Was haben Erholungsräume mit Weiblichkeit zu tun? Weiblichkeit braucht Mußezeit und einer der ersten Räume, der in einem vollen Alltag nicht mehr betreten wird, ist der Raum für Weiblichkeit. Wenn wir unsere Gedanken und Ideen ordnen, Unnötiges hinter uns lassen, mehr Raum für Erholung und Muße schaffen – im Innen und im Außen – schaffen wir dadurch mehr Raum für die Auseinandersetzung mit uns selbst, unserem Frau-Sein und unserer Weiblichkeit.
Alles Liebe,
Eure
Esther
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