Raum für Weiblichkeit

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Vergangene Woche habe ich Euch von der Imaginationsreise in den inneren Raum für Weiblichkeit erzählt. Dieses Tool kommt in vielfältiger Weise sowohl im Gruppen- als auch im Einzelsetting zum Einsatz. Dabei lade ich die Reisende*n ein, sich einen Raum vorzustellen, der als ganz persönlicher innerer Raum für Weiblichkeit angesehen und genutzt wird. Im Zuge dieser Reise lassen wir Bilder, Gerüche, Geräusche auftauchen und erkunden, wie der Raum gebaut und gestaltet ist, welche Details erkennbar sind, wie der dazugehörige Außenraum aussieht, etc.

 

Übung Nr. 1: Innerer Raum für Weiblichkeit

Denk an den Titel „Raum für Weiblichkeit“ und lasst ein paar Bilder entstehen. Das klappt mit einer geführten Reise wesentlich besser, aber möglicherweise kommen Euch bereits jetzt ein paar Eindrücke und Ideen, wie Euer persönlicher innerer Raum für Weiblichkeit aussehen könnte. Hier ein paar Beispielfragen:

  • Wie groß ist der Raum?
  • Wie ist er eingerichtet? Welche Möbelstücke und Gegenstände sind zu sehen?
  • Gibt es Fenster? Wenn ja, wie viele und wie sehen sie aus?
  • Gibt es einen Platz zum Niederlassen? Platz für Bewegung? Oder spezielle Räume oder Nischen für alltägliches Tun wie Essen, Schlafen, Körperpflege?
  • Welche Farben sind erkennbar?
  • Gibt es Pflanzen? Dekorative Gegenstände?
  • Wie ist die Atmosphäre?
  • Welche Lichtquellen gibt es?
  • Sind Geräusche zu hören oder ziehen Gerüche durch den Raum?
  • Gibt es Gegenstände, die tastbar sind? Wie fühlen sich diese an?

 

Übung Nr. 2: Den eigenen Raum für Weiblichkeit finden/gestalten

Angenommen, Ihr holt diesen Raum in Euren Alltag, als Raum für Euch und Eure Weiblichkeit. Ihr gestaltet dazu einen bereits vorhanden Raum um, baut einen neuen Raum an Eure bestehenden vier Wände an oder mietet ihn. Welche Elemente wollt Ihr in diesem Raum haben, damit Ihr ihn als Raum für Weiblichkeit nutzen könnt? Welche Kriterien muss er erfüllen, damit Ihr Euch gerne in ihm aufhaltet? Nehmt einen Zettel und notiert die Aspekte, die Euch dazu einfallen. Was ist ein „Muss“, ein „Soll“ oder „Kann“, ein „Tüpfelchen-auf-dem-i“ oder ein „No-Go“?

 

Erkenntnisse gewinnen

Beide Übungen – die Vorstellung des inneren Raums für Weiblichkeit sowie die Suche nach Kriterien für einen realen Raum für Weiblichkeit, werden genutzt, um den eigenen Bedürfnissen auf die Spur zu kommen. Stellt Euch die Frage, welche Kriterien tatsächliche Bedürfnisse stillen und welche Anforderungen und Wünsche abbilden? Welche Bedürfnisse stecken wiederum hinter den beiden letztgenannten? Hierbei unterstützt das Arbeiten mit der 5-Why-Methode. Theorien über mögliche zugrundeliegende Bedürfnisse gibt es viele. Wenn Ihr dazu Input wollt, lasst es mich bitte wissen – ich verfasse gerne einen eigenen Beitrag darüber.

Ihr seht: eine kleine Gedankenreise bzw. Übung, viele Entdeckungsmöglichkeiten.

 

Beispiel aus der Praxis

Ich begebe mich selbst gerne immer wieder in meinen Raum für Weiblichkeit. Aktuell sieht er so aus: Ein großer, heller Raum, der eher einem Saal gleicht, mit großen, alten Sprossenfenstern und bodenlangen, luftigen Sommergardinen, die durch eine Frühlingsbrise sanft bewegt werden. Der Blick nach draußen zeigt einen wilden Garten, der von Bäumen begrenzt wird. In diesem Raum bin ich gerne allein, lausche der Ruhe und entspanne.   

Die Weite des Raumen zeigt mein Bedürfnis nach Freiheit und Autonomie, die in meinem Alltag als Mutter zweier Kleinkinder nicht immer den Raum bekommen, den ich mir wünsche. Doch mit meinen kurzen Ausflügen in den Raum für Weiblichkeit ist es mir möglich, diesem Bedürfnis Raum zu geben – und ihm auch im Alltag mehr Beachtung zu schenken.

Genauso betrachte ich meinen Raum in Bezug auf andere Elemente, wie z.B. den erwähnten Blick nach draußen, den Garten, sowie andere Elemente und mache mich, wenn ich gerade Lust darauf habe, auf die Suche nach dem möglichen Ursprung dieser Bilder.

 

Im Alltag nutzen

Das Erforschen unserer Bedürfnisse und Wünsche durch das Imaginieren eines inneren Raums oder durch die Suche nach Kriterien für einen realen Raum ist greifbarer als eine rein abstrakte bzw. direkte Ergründung von Weiblichkeit. Der Blick ins Innere wird dadurch erleichtert. Gleichzeitig bekommen wir die Möglichkeit, Dinge, die wir imaginieren, tatsächlich in unseren Alltag zu holen. Angenommen, in Eurem Raum für Weiblichkeit befinden sich besonders viele weiche Kissen, die Euch Geborgenheit vermitteln. Warum die Kissen nicht tatsächlich in die eigenen vier Wände holen und dadurch den inneren Raum im Hier und Jetzt wahrnehmbar machen?

Wenn Ihr Lust auf einen Ausflug in Euren Raum für Weiblichkeit habt, schreibt mir gerne. Ich lasse Euch gerne die Termine für die nächsten geführten Imaginationsreisen zukommen!

 

Alles Liebe,

Eure

Esther

 

Photo by Beazy on Unsplash

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